Klimaneutrales Fahren
Der Zugverkehr soll klimaneutral werden. Das hat sich der Regionalverband auf die Fahnen geschrieben. Es ist im SPNV-Konzept 2030+ verankert, dass alle Eisenbahnstrecken elektrifiziert und ausschließlich elektrische Triebwagen eingesetzt werden sollen.
Stand 2025 werden bereits die Strecken von Braunschweig nach Wolfsburg, Helmstedt, Hildesheim und Hannover sowie die Strecke Wolfsburg – Hannover mit elektrischen Triebwagen bzw. Lokomotiven betrieben.
Das zeitgleiche Elektrifizieren der noch bestehenden Dieselstrecken ist wegen unzureichender Planungs- und Baukapazitäten und des hohen Investitionsbedarfes nicht möglich. Da die Dieseltriebwagen wegen auslaufender Verkehrsverträge ab Ende 2029 nicht mehr zur Verfügung stehen, hat der Regionalverband in seinem SPNV-Konzept 2030+ ein Stufenkonzept festgelegt. Dieses Konzept sieht vor, batterieelektrische Triebwagen (sog. BEMU = Battery Electric Multiple Units) zu beschaffen. Die BEMU-Technologie hatte sich im Rahmen einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung als vorteilhaft gegenüber der Wasserstoff-/Brennstoffzellentechnik durchgesetzt.
Die für den BEMU-Betrieb notwendige Ladeinfrastruktur wird als Oberleitungsanlage hergestellt. Das Laden der BEMU-Batterien erfolgt dann über Stromabnehmer während der Fahrt und zu einem kleineren Teil im Stand an den Endpunkten der jeweiligen Zugfahrten. Dieser Ansatz hat den Vorteil, dass für den BEMU-Betrieb keine verlorenen Investitionen für Ladeinfrastruktur entstehen, da die Oberleitungsanlagen bereits ein Teil der angestrebten Vollelektrifizierung sind. Wir sprechen daher von „Teilnetzelektrifizierungen“ und nicht von Ladeinfrastruktur.
Der BEMU-Betrieb ist eine sogenannte Brückentechnologie. Eisenbahnfahrzeuge haben eine wirtschaftliche Lebenserwartung von etwa 30 Jahren. Im Zeitraum von 2030 bis 2060 soll die Vollelektrifizierung erfolgen, so dass die nächste Generation der Fahrzeuge elektrisch ohne Batteriespeicher sein wird.
Mit dem eingeschlagenen Wege werden fast alle im Verbandsgebiet verkehrenden SPNV-Linien ab Ende 2029 klimaneutral betrieben werden.
Elektrifizierung

Im Gebiet des Regionalverbandes sind aktuell rund 40% des Netzes elektrifiziert. Ziel ist die Elektrifizierung aller Strecken im Verbandsgebiet. In der ersten Stufe werden die Streckenabschnitte elektrifiziert, die als Ladeinfrastruktur für den BEMU-Betrieb (s. Klimaneutrales Fahren) notwendig sind.
Zur Stufe 1 gehören die folgenden Teilnetze:
Teilnetz Südheide
- Braunschweig-Gifhorn Stadt
Teilnetz Nordharz
- Goslar – Oker – Bad Harzburg
- Vienenburg – Bad Harzburg
- Vienenburg – Oker
Das Einschalten der Oberleitung der Teilnetze der Stufe 1 soll sukzessive ab 2029 erfolgen.
In der Stufe 2 sind Lückenschlüsse vorgesehen, die bereits einen Einsatz von Elektrotriebwagen ohne BEMU-Ausstattung ermöglichen. Die Stufen 3 und 4 sollen nach den technischen und finanziellen Möglichkeiten gestaffelt elektrifiziert werden. Eine zeitliche Abfolge lässt sich hier noch nicht festlegen. So ist es z.B. denkbar, dass die Strecken Wolfsburg – Stendal und Wolfsburg - Magdeburg schon vor der Stufe 2 elektrifiziert werden können. Hier bestehen Abhängigkeiten zu Maßnahmen und Förderprogrammen des Bundes.
Auf der Karte sind die Schritte 1 bis 4 dargestellt.
Klimaneutrale Antriebe

In Zukunft sollen auf den Schienen in der Region keine dieselbetriebenen Züge mehr unterwegs sein. Deshalb hat haben der Regionalverband und die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) eine gemeinsame, europaweite Ausschreibung für BEMU (batterieelektrische Züge) gestartet.
70 Züge sollen zunächst angeschafft werden, davon werden 40 der LNVG gehören und 30 dem Regionalverband. Diese Flotte moderner elektrischer Züge wird dazu beitragen, den CO2-Ausstoß im öffentlichen Nahverkehr signifikant zu reduzieren.
Die BEMU (Battery Electric Multiple Unit)
- Lebenszykluskosten sind vergleichbar mit Dieseltriebzügen
- Aktuelle Reichweite ca. 80 – 100 km
Wenn in Zukunft alle Strecken im Verbandsgebiet - und darüberhinaus - elektrifiziert sind, sollen es nur noch Elektrotriebzüge sein.
Elektrotriebzüge (Electric Multiple Unit - EMU)
- Niedrigere Energie- und Instandhaltungskosten
- Höhere Investitionskosten der baulichen Anlagen