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Ergänzung durch Biogas & Wasserkraft

Im Jahr 2023 war die Stromerzeugung aus Biomasse noch die zweitstärkste regenerative Energie nach Wind in Niedersachsen: 37 Milliarden Kilowattstunden stammten aus Wind, 8,3 Milliarden aus Biomasse und 4,2 Milliarden von Solarenergie (Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen). Auch wenn sich dieses Verhältnis durch den starken Ausbau von Photovoltaik zunehmend ändern wird, bleibt Biogas weiterhin ein wichtiger Teil des Energiemix.

Biogas: Aus Biomasse Strom erzeugen

Gerade in stark landwirtschaftlich geprägten Gebieten hat Biogas konsequenterweise einen großen Anteil – im Jahr 2023 ist im Agrarland Niedersachsen (2.745) nach Bayern (2.961) die größte Dichte an Biogasanlagen zu verzeichnen (Fachverband Biogas e.V.). Dies spiegelt sich auch in den ländlich geprägten Teilen des Regionalverbandgebiets wie dem Landkreis Gifhorn wieder.

Wasserkraft aus dem Harz

Aber auch Wasserkraft ist Teil der erneuerbaren Energien. Mit den Harzwasserwerken haben wir einen großen Player der Energiegewinnung aus Wasserkraft im Regionalverbandsgebiet, der aktuell 11 Wasserkraftwerke betreibt. Das natürliche Gefälle zwischen Mittelgebirge und Tiefebene (bis zu 300 Höhenmeter) macht die Energieerzeugung als „Nebenprodukt“ der Wasserversorgung unkompliziert möglich.  So werden im Jahresdurchschnitt (schwankend je nach Wasserstand) im Zehnjahresmittel 28.012.259 Kilowattstunden im Jahr erzeugt. Diese Energie wird unmittelbar für den Eigenverbrauch genutzt oder in das öffentliche Netz eingespeist.

Geothermie

Geothermie bezeichnet die Nutzung der Erdwärme zur Energiegewinnung. Dabei wird die in der Erdkruste gespeicherte Wärme für Heizzwecke oder zur Stromerzeugung verwendet. Es gibt zwei Hauptformen: die oberflächennahe Geothermie, die mithilfe von Wärmepumpen für Heiz- und Kühlsysteme genutzt wird, und tiefe Geothermie, die heiße Wasser- oder Dampfvorkommen in mehreren Kilometern Tiefe erschließt, um Turbinen zur Stromerzeugung anzutreiben. Sie Tiefe Geothermie bietet außerdem die Möglichkeit zum Heizen. 

Im Energiemix spielt Geothermie eine besondere Rolle, da sie im Gegensatz zu Wind- und Solarenergie unabhängig von Wetter und Tageszeit kontinuierlich Energie liefern kann. Sie trägt zur Grundlastversorgung bei und kann fossile Energieträger im Wärmesektor ersetzen. Ihr Potenzial ist groß, aber die hohen Investitionskosten und geologische Risiken begrenzen ihre Verbreitung.

Geothermie spielt laut der Energie- und Treibhausgasbilanz der Region derzeit eine geringe Rolle. Die Eignung für oberflächennahe Geothermie variiert je nach Bodenbeschaffenheit und Schutzgebieten, wobei besonders im Norden (Landkreis Gifhorn) günstige Bedingungen herrschen. Das theoretische Potenzial beträgt 7.100 GWh/a, doch nur 3.700 GWh/a gelten als nutzbar – lediglich 3 % des erneuerbaren Energiepotenzials. Mit neuen gesetzlichen Vorgaben könnte Geothermie an Bedeutung gewinnen, insbesondere durch kalte Netze, die jedoch größere Rohre und mehr Pumpenleistung erfordern.

Gut zu wissen

Biogas entsteht, wenn sich organisches Material unter Ausschluss von Sauerstoff und mithilfe von Bakterien zersetzt. In einer Biogasanlage wird Biomasse in einem sogenannten Fermenter vergoren. Dafür werden etwa Bioabfälle, Gülle, Mist und gehäckseltes Grüngut aus Mais oder anderen Energiepflanzen gemischt. Durch spezielle Mikroorganismen, die bereits seit 3 bis 4 Milliarden Jahren auf der Erde existieren, wird die Biomasse unter Luftabschluss vergoren. Dabei entsteht Biogas, das aus dem Fermenter über Gasleitungen in ein Blockheizkraftwerk weitergleitet wird.