Solarenergie

Solarenergie für den Großraum Braunschweig

65 Gigawatt (GW) Strom aus Solarenergie hat das Land Niedersachsen als Ziel bis Ende 2035 ausgerufen: Davon mindestens 50 GW auf bereits bebauten Flächen und 15 GW auf unbebauten Flächen. Für das Gebiet des Regionalverbands, das ca. zehn Prozent des Landes Niedersachen ausmacht, bedeutet dies überschläglich insgesamt 6,5 GW - also 5 GW auf bebauten und 1,5 GW auf unbebauten Flächen.

Solarenergie im bebauten Bereich

So wie es das Land vorgesehen hat, befürwortet der Regionalverband ebenfalls den Schwerpunkt auf bebaute Flächen zu legen. Der SolarDachAtlas ist gerade für Hausbesitzer und Gewerbetreibende ein gutes Werkzeug, um schnell und unkompliziert, das Haus bzw. das dazugehörige Dach auf Eignung für Photovoltaik und Solarthermie zu prüfen.

Nach Daten, die aus dem SolarDachAtlas gewonnen werden können, ist das Potenzial vorhanden, um den Großteil der vorgegebenen Landesziele auf bebauten Flächen zu erreichen: Der SolarDachAtlas enthält Informationen zu rund 5900 Hektar Dachflächen, die als geeignet eingestuft sind und von denen bisher weniger als 10 Prozent genutzt werden. Das daraus ableitbare rechnerische Potenzial beträgt etwa 9,7 GW, von denen bisher lediglich 0,3 GW genutzt werden. Selbst wenn sich realistisch nur die Hälfte dessen umsetzen ließe, unter anderem nach Abzug von denkmalgeschützten oder baulich ungeeigneten Häusern, bleibt ausreichend Potenzial.

Weitere Schwerpunkte können die Überdachungen von großen Parkplatzflächen oder Wandflächen von Hochhäusern, Lärmschutzwänden oder Werbeflächen sein.


Freiflächenphotovoltaikanlagen (FFPV)

Das Interesse und der Nutzungsdruck auf die über 5000 Quadratkilometer große Fläche des Großraumes Braunschweigs steigen und stehen in einem ständigen Spannungsfeld zueinander. Daher bedarf es einer verträglichen Raumplanung für alle. Insbesondere für die unbebauten Flächen gibt es vielfältige Anforderungen und Wünsche aus den Kommunen und der Industrie für die Ausweitung von Gewerbe- und Wohngebietsflächen, der Rohstoffwirtschaft, der Land- und Forstwirtschaft sowie den Anforderungen für Naherholung und den Hochwasser- und Naturschutz.

Der Regionalverband, der bei Photovoltaik im Gegensatz zur Windenergienutzung nur eine unterstützende und keine steuernde Rolle hat, empfiehlt den Kommunen, nur Flächen zu benennen, die grundsätzlich für Freiflächen-PV (FFPV) geeignet sind, und im restlichen Gemeindegebiet keine Freiflächen-PV zu genehmigen. Geeignete Flächen könnten z. B. solche entlang von Autobahnen und Bahnstrecken, Flächen mit belasteten Böden, Deponien und andere sein. Auch FFPV auf Wasserflächen ist denkbar.

Mit der Ausweisung solcher Flächen sind auch die Ziele für den unbebauten Bereich mehr als erreichbar, ohne dass wertvolle Böden für die Landwirtschaft oder für die anderen zahlreichen Ansprüche an die Flächen verloren gehen.

Um die Kommunen vor Ort argumentativ und mit Daten zu unterstützen, hat der Regionalverband ein umfangreiches Servicepaket für die Kommunen zusammengestellt. Der Regionalverband baut aktuell außerdem ein Kataster mit für PV genutzten Flächen auf, um einen Überblick über den Ausbaustand zu geben.