Transformation des Helmstedter Revieres

Das Helmstedter Revier – Wandel auf 4.500 Hektar

Im Osten des Verbandsgebiet liegt eine der größten raumplanerischen Herausforderungen der Region:  Das Helmstedter Revier steht vor dem bedeutenden Wandel von einem ehemaligen Braunkohlerevier hin zu einer zukunftsorientierten Landschaft mit neuen Perspektiven für Natur, Energiewirtschaft und Tourismus.

Gemeinsam mit dem Planungsverband Buschhaus hat der Regionalverband daher einen freiraumplanerischen Ideenwettbewerb ausgelobt, um dieser Transformation von Anfang an einen ganzheitlichen Ansatz und eine übergeordnete Vision zu geben.

Die Lage im Verbandsgebiet

Drohnenfoto Lappwaldsee mit Stadt Helmstedt im Hintergrund. Foto: Matthias Leitzke, Photodesign Wolfsburg

Das Helmstedter Braunkohlerevier liegt südlich von Helmstedt, östlich von Schöningen und westlich von Harbke, an der Grenze zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Der Großteil befindet sich im Landkreis Helmstedt, ein kleinerer Teil im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt. Die Großstädte Braunschweig, Wolfsburg und Magdeburg sind jeweils etwa 30 Kilometer entfernt.

Morphologisch stellt dieser Landschaftsraum einen Übergang vom Harzer Bergland in die norddeutsche Tiefebene dar. Die Helmstedter Tagebaulandschaft gehört zur Helmstedter Mulde zwischen den Höhenzügen von Elm und Lappwald.

Geologische und historische Bedeutung

Drohnenfoto ehemaliger Braunkohletagebau bei Schöningen. Foto: Matthias Leitzke, Photodesign Wolfsburg

Das Revier erstreckt sich über 4.500 Hektar und war damit mit weitem Abstand das kleinste der deutschen Braunkohlereviere. Der Braunkohleabbau prägte die Region seit dem 19. Jahrhundert und schuf bedeutende Tagebaue wie Schöningen und Helmstedt.

Während der deutschen Teilung verlief die innerdeutsche Grenze durch das Gebiet, was zu einer einzigartigen Zusammenarbeit zwischen Ost und West führte und heute das „Grüne Band“ als Naturschatz hinterlassen hat.

Der Wandel hat durch seine Dimension auch Einfluss auf das restliche Verbandsgebiet und ist eines der größten regionalbedeutsamen Projekte der nächsten Jahrzehnte.

Rekultivierung und neue Nutzungskonzepte

Der Braunkohleabbau endete 2016, und 2020 wurde das Kraftwerk Buschhaus endgültig abgeschaltet. Die Region steht nun vor der Herausforderung, die ehemaligen Tagebauflächen sinnvoll umzugestalten.

Unter der Federführung des Planungsverbands Buschhaus und des Planungsverbands Lappwaldsee wird sich das Gebiet neu aufstellen.

Das Helmstedter Revier soll sich zu einer Landschaft, die Erholung, erneuerbare Energien und Naturschutz verbindet, transformieren: Eine Grüne Energielandschaft

Renaturierte Flächen bieten neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Projekte wie die Umrüstung des Standorts Buschhaus auf nachhaltige Energietechnologien sind wegweisend.

Geplant ist eine integrative Nutzung, die Tourismus, Erholung und erneuerbare Energien harmonisch verbindet. Diese Vision ist auch Kern eines freiraumplanerischen und städtebaulichen, der im Dezember 2024 vom Planungsverband Buschhaus und dem Regionalverband gemeinsam ausgelobt wurde.

Viel Arbeit für den Regionalverband

Da es sich bei den Maßnahmen, Projekten und Ideen, die in den kommenden Jahrzehnten im ehemaligen Helmstedter Revier angestoßen werden, oft um raumbedeutsame Vorhaben handelt, wird der Regionalverband intensiv involviert sein. Viele notwendige Prüfungen der Raumordnung werden beim Regionalverband als zuständiger unterer Landesplanungsbehörde liegen.  Die frühzeitige Kooperation von Planungsverbänden vor Ort und dem Regionalverband und das gemeinsame Vorgehen von Anfang an, sollen zu einer Vereinfachung und Beschleunigung der notwendigen Verfahren beitragen.

Ideenwettbewerb Transformation: Vom Braunkohlerevier zum Hotspot für Erneuerbare Energien, Tourismus und Naturraum

1. Aufgabe:

Das Helmstedter Revier steht exemplarisch für den Wandel von einer industriellen zu einer grünen Energielandschaft. Mit kreativen und integrativen Projektideen können die historische Substanz bewahrt und innovative Entwicklungen gefördert werden. Das ehemalige Braunkohlerevier hat das Potenzial, ein Vorreiter für zukunftsorientierte Nutzungskonzepte zu sein.

  

2. Die Planungsbüros

Insgesamt gibt es 15 teilnehmende Planungsbüros. Fünf waren von Anfang an gesetzt, 10 weitere wurden aus insgesamt 21 Bewerbungen ausgelost. Die Auslobungsvorbereitungen und die folgende Auswahl werden von ISR Innovative Stadt- und Raumplanung GmbH begleitet, um von Anfang an eine hohe Qualität des Wettbewerbs zu gewährleisten. Die teilnehmenden Planungsbüros aus der Stadtplanung und der Landschaftsarchitektur verfügen über entsprechende Expertise für solch großen Vorhaben.

3. Die Auslobenden

Für den Wettbewerb werden insgesamt 350.000 Euro in die Hand genommen, um einen qualitativ hochwertigen Ideenwettbewerb zu initiieren: Je 150.000 Euro kommen vom Planungsverband Buschhaus und dem Regionalverband Großraum Braunschweig als Auslobenden des Wettbewerbs, weitere 50.000 Euro gibt die Wirtschaftsregion Helmstedt GmbH als regionaler Wirtschaftsförderer hinzu.

    

4. Der Ablauf

12. Dezember 2024: Auslobung des Wettbewerbs und Übergabe der Unterlagen an die teilnehmenden Planungsbüros

1. April 2025: Abgabeschluss für die Büros

5. Mai 2025: Jurysitzung und Preisvergabe / Ehrung der besten Entwürfe (voraussichtlich 3)

2. Jahreshälfte 2025: Ausstellung aller Entwürfe

    

5. Der Siegerentwurf

Sobald es ausgezeichnete Entwürfe gibt, stellen wir Ihnen hier die Planungs- und Entwurfsunterlagen zur Verfügung.

   

6. Die Ausstellung

In der 2. Jahreshälfte 2025 werden die eingereichten Wettbewerbsbeiträge in einer Ausstellung vorgestellt. Sobald die Ausstellung eröffnet wird, erfahren Sie hier alles Nähere dazu.