Fragen und Antworten (FAQ) Teil: "Linien – Anschlüsse – Wegeketten"
Warum ist es notwendig, die Buszeiten auf die Bahnzeiten abzustimmen?
Der Nahverkehrsplan enthält ein ÖPNV-Konzept, das auf Verknüpfung und Vernetzung ausgerichtet ist. Fahrgäste sollen Wegeketten mit dem ÖPNV zurücklegen können. Das setzt voraus, dass alle Bahn- und Buslinien sowie Bedarfsverkehre so aufeinander abgestimmt werden, dass ein Umstieg problemlos möglich ist, auch wenn eine Person z. B. in ihrer Mobilität eingeschränkt ist z. B. durch Gepäck, Kinderwagen, eine Verletzung oder Behinderung.
Ein wirtschaftlicher Busbetrieb führt häufig dazu, dass optimale Fahrzeugumläufe entwickelt werden – z. B. kann bei einer Fahrzeit von 25 Minuten je Richtung mit einem Fahrzeug ein Stundentakt gefahren werden, und alle Pausenregelungen werden eingehalten. Das führt dann möglicherweise zu einem Umstieg, weil eine durchgehende, umsteigefreie Fahrt nicht mehr möglich ist. Wenn andere Abschnitte als Bedarfsverkehr betrieben werden, stehen dem Umstieg eine größere Zahl von Fahrten gegenüber. Dieses Konzept wurde im Landkreis Goslar verfolgt.
Warum klappen manche Zuganschlüsse nicht oder sind mit langen und unattraktiven Wartezeiten verbunden?
Bus und Bahn sind ein Gesamtsystem, es gibt viele Verknüpfungen und Umsteigebeziehungen. Und die Wege der Menschen sind überaus vielfältig. Je mehr Ausgangspunkte und Ziele übereinstimmen, desto besser lassen sich Verkehre bündeln und verknüpfen.
Wenn viele unterschiedliche Wege zurückgelegt werden, müssen Schwerpunkte gesetzt werden. Die liegen in erster Linie beim Schüler- und beim Berufsverkehr. Diese Vorgabe lässt es teilweise nicht zu, Bus und Bahnverkehr so aufeinander abzustimmen, dass alle Anschlüsse passen.
Auch die vielen verschiedenen und oftmals zeitlich weit auseinanderliegenden Bahnankunfts- und -abfahrtszeiten können dazu führen, dass nicht alle Verknüpfungen zwischen Bus und Bahn funktionieren oder manchmal Wartezeiten entstehen.
Im HarzBus-Netz und darüber hinaus im gesamten Angebotsnetz in der Region Braunschweig sind sehr viele Linien so miteinander verknüpft, dass der Umstieg problemlos funktioniert. Und auch in den Städten sind die Stadtverkehre gut abgestimmt.
Warum kommen Busse, Trams und Bahnen immer wieder mit Verspätungen an?
In jedem Einzelfall ärgert man sich, wenn Bus oder Bahn wieder mal zu spät losfahren oder ankommen – wieder zu spät bei der Arbeit oder in der Schule. Aber wenn man genau hinsieht, stellt man fest, dass Verspätungen wesentlich seltener vorkommen, als man denkt.
Ob öffentliche Verkehrsmittel pünktlich sind, hängt von vielen Faktoren ab: Meistens ist es der starke Straßenverkehr, der Busse daran hindert, pünktlich anzukommen; denn sie haben in der Regel keine eigenen Fahrwege. Da in der morgendlichen Rushhour sehr viele Fahrgäste mitfahren, dauert der Ein- und Ausstieg an den Haltestellen länger. Und wenn wieder mal ein Autofahrer falsch parkt, so dass der Bus behindert wird, kostet auch das Zeit. Im Winter kommen beeinträchtigende Straßenverhältnisse wie Schnee oder Glatteis hinzu. Busse sind immer professionell auf den Winterbetrieb vorbereitet, aber Autofahrer sind es nicht immer und die Auswirkungen treffen leider alle Verkehrsteilnehmer, auch den Bus.
Eisenbahnen und Straßenbahnen haben es etwas leichter, weil sie fast immer eigene Fahrwege haben. Aber auch bei diesem System können unterschiedlichste Gründe dazu führen, dass es zu Verspätungen oder gar Fahrtausfällen kommt.
Wieso muss das Angebot finanziert werden, die Fahrgäste bezahlen doch die Fahrkarten?
Die Fahrgeldeinnahmen über die Fahrkarten reichen nicht aus, um die Kosten des Verkehrsunternehmens zu decken. Ohne öffentliche Finanzierungsbeiträge wäre das Verkehrsangebot nicht aufrechtzuerhalten. Es gibt so gut wie keine ÖPNV-Verkehre, deren Kosten vollständig durch Fahrgeldeinnahmen finanziert werden können.
Warum fährt der Bus nicht viel öfter? So kann ich auf mein Auto nicht verzichten.
Das Thema Verkehrswende ist seit einigen Jahren in der Diskussion. Gemeint ist eine umweltschonende Mobilität, die sich stärker als bisher vom PKW löst und auf den sog. Umweltverbund setzt – Bahn, Bus, Fahrrad, zu Fuß. Wenn der ÖPNV überall z. B. halb- oder viertelstündlich fahren würde und die Anschlüsse gesichert wäre, könnten sehr viel mehr Wege als heute mit dem ÖPNV zurückgelegt werden. Das setzt aber eine sehr viel größere staatliche Finanzierungsmittel voraus, und die können nicht ohne weiteres zur Verfügung gestellt werden, weil der ÖPNV in Konkurrenz steht mit vielen anderen öffentlichen Aufgaben, die ebenfalls einen hohen Stellenwert haben. Ein besserer ÖPNV muss außerdem gut geplant werden, weil erheblich mehr Fahrpersonal und Fahrzeuge erforderlich wären, die kurzfristig nicht zur Verfügung stehen.
„Meine Fahrt“ gibt es nicht mehr. Warum kann man nicht einfach eine andere Fahrt um einige Minuten verschieben?
Busfahrten sind Teil von Linien und sie folgen einer exakten Planung. Wenn Anschlüsse z. B. an einem Bahnhof bestehen, müssen diese Busse zuverlässig in einen festen Takt fahren. Insofern ist es nicht möglich, Fahrten einfach um einige Minuten zu verschieben, um z. B. kurz vor Arbeitsbeginn ein bestimmtes Ziel wie z. B. einen Arbeitgeber zu bedienen. In diesen Fällen muss genau abgewogen werden, welche Zeitlage der Fahrten wichtiger für die Fahrgäste ist. Interessen einzelner Personen können in solchen Fällen häufig nach Abwägung mit allen Interessen nicht berücksichtigt werden.
Warum fährt auf vielen Strecken ein großer Bus, wenn nur wenige Fahrgäste mitfahren?
Die großen Busse, z. B. ein Gelenkbus, werden eigentlich tatsächlich nur für die „Verkehrsspitzen“ gebraucht. Also morgens, wenn alle Schüler zu den Schulen gebracht werden und Pendler zu ihrer Arbeit müssen sowie mittags bis nachmittags wenn alle wieder nach Hause fahren.
Weshalb die großen Busse in der Zwischenzeit oder auch danach fahren ist nicht Bequemlichkeit des Verkehrsunternehmens, sondern das Ergebnis nüchterner betrieblicher Planung. Ein Bus wird nicht für einzelne Fahrten eingesetzt, sondern in einem sogenannten Umlauf mit vielen Fahrten, zum Teil über verschiedene Linien. Das heißt, der Bus muss so viel Platz anbieten, dass er die höchste Fahrgastzahl „seines Arbeitstags“ befördern kann, also morgen, mittags und nachmittags.
Ein Bus soll fahren und nicht im Depot stehen. Denn ein Bus, der nicht fährt, ist sehr unwirtschaftlich. Er verursacht permanente Kosten wie Wertverlust oder Reparaturen, weil auch ein stehendes Fahrzeug altert, gewartet oder hinsichtlich seiner Sicherheit untersucht werden muss – und er erzielt keine Einnahmen. Und wenn der große Bus nicht fährt, weil ein kleiner reicht und deshalb eingesetzt wird, steht der Große im Depot. Das Unternehmen hat zwei Busse, obwohl einer reichen würde.
Die Zusätzlichen Kleinbusse, die z. B. am späten Abend zum Einsatz kommen, ersetzen dann das große Fahrzeug, wenn dieses seinen Umlauf beendet hat. Die Kleinbusse stehen aber auch nicht den ganzen Tag im Depot und warten auf ihren Einsatz, sondern führen in der Zeit Fahrten auf weniger stark nachgefragten Linien durch oder werden für spezielle Fahrten außerhalb des Linienverkehres eingesetzt.
Warum fahren in den Städten mehr und häufiger Busse?
In den Städten ist die Mobilitätsnachfrage insgesamt weitaus höher als in ländlich geprägten Gebieten. Die Wege der Bürger, Besucher oder Pendler sind darüber hinaus in Ballungszentren vielfältiger. Diese Aspekte werden durch ein dichtes Fahrtenangebot und einer guten und umfangreichen Vernetzung der Linien untereinander berücksichtigt. Da die großen Städte sehr unterschiedliche planerische Aspekte berücksichtigen müssen (z. B. Umweltschutz, Luftreinhaltung, Verkehrsbelastungen, Staubildung, städtebauliche und -planerische Aspekte, Erreichbarkeit, Bestand des Einzelhandels, Lebensqualität), werden häufig deutlich mehr Finanzmittel für den ÖPNV zur Verfügung gestellt und dadurch die Rahmenbedingungen für ein attraktives öffentliches Verkehrsangebot geschaffen. Meist haben die großen Städte eigene Verkehrsunternehmen, um den ÖPNV in guter Qualität mit direkten Zugriff auf die Gestaltung des Bedienungsangebots und der ÖPNV-Infrastruktur organisieren zu können. In eher ländlichen Gebieten ist die Fahrgastnachfrage deutlich geringer, und die Verkehrsprobleme sind allgemein betrachtet nicht so groß wie in den großen Städten.
Fragen und Antworten (FAQ) Teil: "Wie entsteht ein neues Buskonzept?"
Warum gibt es ein neues Konzept?
Die HarzBus GbR hat zunächst alle Fahrplanangebote sowie die zu einem großen Teil dahintersteckenden Dienst- und Umlaufplanungen von RBB übernommen. Damit hat HarzBus auch alle Probleme übernommen, die dazu geführt hatten, dass RBB das Verkehrsangebot wirtschaftlich nicht mehr tragen konnte.
Aus diesem Grund wurde das bereits entwickelte Achsen- und Erschließungskonzept, das in Grundzügen auch im Nahverkehrsplan 2020 aufgenommen wurde, weiterentwickelt. Nach einer ersten Konzeptvorstellung Mitte Februar 2020 wurde das Konzept aufgrund zahlreicher Anregungen nochmals angepasst. Dieses angepasste Angebot wurde zum 16. Juli umgesetzt.
Ein: „Weiter so mit dem bisherigen Linienangebot“ würde für HarzBus ein negatives Ergebnis darstellen und wiederum zu einer erneuten Entbindung der Verkehre oder einer umfangreichen Streichung von Fahrtenangeboten führen.
Für den Regionalverband und den Landkreis Goslar, die das Nahverkehrsangebot mitfinanzieren und damit das öffentliche Verkehrsinteresse sicherstellen, sind dies keine Optionen. Sowohl durch die Umsetzung eines wirtschaftlichen Angebotskonzeptes als auch durch die Verhandlung mit dem Landkreis und Regionalverband über eine auskömmliche Finanzierung neuer bzw. zusätzlicher Fahrplanangebote konnten diese Szenarien abgewendet werden.
Wie entsteht ein neues Buskonzept?
Am Anfang stehen die Analyse der Ausgangsbedingungen wie z. B. wirtschaftliche Betriebsergebnisse, Fahrgastnachfrage, veränderte Rahmenbedingungen (u. a. Entwicklung von Gewerbe- und Wohngebieten, Zeitlagen der Fahrten, Bedienungsumfang). Darauf aufbauend werden die Ergebnisse aus der Analyse (Stärken/Schwächen) an den Zielen des NVP gemessen und Wünsche insbesondere aus Kommunalpolitik und -verwaltungen einbezogen. Aus den Zielen und Wünschen werden Planungsvorschläge entwickelt, die sich an der tatsächlichen Mobilität (Wann und wohin fahren die Menschen) und insbesondere den Anforderungen der Schülerbeförderung orientieren. Wenn das Planungskonzept mit den Beteiligten abgestimmt ist, wird es umgesetzt. In diesem Zusammenhang werden die Beteiligten und die Öffentlichkeit informiert. Anschließend müssen alle Maßnahmen kurzfristig nachjustiert und anschließend evaluiert werden, so dass an dieser Stelle der gesamte Prozess von vorn beginnt.
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Was muss bei der Planung alles beachtet werden?
Das nachfolgende Bild soll verdeutlichen, welche Faktoren in eine Planung einfließen. Tatsächlich handelt es sich um einen Auszug, denn tatsächlich sind noch weitere Anforderungen und Bedingungen zu berücksichtigen.
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Wer plant ein solches Konzept?
Regionalverband Großraum Braunschweig, Verkehrsunternehmen (HarzBus), Landkreis Goslar (Träger der Schülerbeförderung)
Wer wird bei einer Planung beteiligt? Auch Fahrgäste?
Bei der Planung werden die Fahrgäste nicht direkt beteiligt. Es werden jedoch die vorhandenen Strukturen und Verkehrsbeziehungen der Bürger berücksichtigt, es fließen Anregungen, Ideen oder Beschwerden ein.
Bürger, Fahrgäste und Interessierte werden durch verschiedene Maßnahmen - Bürgerversammlungen, Presse, Internet - frühzeitig über das neue Fahrplankonzept informiert. Dabei können weitere Anregungen aufgenommen werden. Es wird geprüft, ob evtl. einzelne Anregungen übernommen werden.
Wer genehmigt Fahrplan-Änderungen?
Die neuen Fahrpläne werden u. a. mit dem Regionalverband, dem jeweiligen Landkreis oder den kreisfreien Städten, den Schulen und den Kommunen abgestimmt. Das jeweilige Verkehrsunternehmen beantragt die abgestimmten Fahrplanänderungen bei der Genehmigungsbehörde Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG). Die LNVG stimmt dem Antrag nach einem Genehmigungsverfahren zu.
Zur Erklärung: In diesem Genehmigungsverfahren werden alle Träger öffentlicher Belange (z. B. Landkreis, Gemeinden, Verbände, Verkehrsunternehmen, Regionalverband) angehört. Diese konnten Stellungnahmen zum neuen Fahrplan abgeben und darin Kritik und Anregungen äußern. Die Aufgabe der LNVG ist es dabei, das öffentliche Verkehrsinteresse, Einzelinteressen und die Wirtschaftlichkeit der Verkehre gegeneinander abzuwägen. Auch das Verkehrsunternehmen konnte Stellung zu beziehen, hat Anregungen überprüft und das Angebot nachgebessert.
Können einzelne Fahrtenwünsche in ein Buskonzept übernommen werden?
Jeder Hinweis und jede Beschwerde werden geprüft, um festzustellen, welche Auswirkungen eine Veränderung haben würde. Beispielsweise unter Rücksichtnahme aller Fahrgastbedürfnisse, den Fahrplan, der Anschlussmöglichkeiten oder der Wirtschaftlichkeit.
Wenn entschieden wird, einen Vorschlag zu berücksichtigen, kann das trotzdem nicht sofort umgesetzt werden. Diese Änderung muss zwischen den verschiedenen Partnern wie Landkreis, Regionalverband oder mit anderen Verkehrsunternehmen wieder abgestimmt werden und wieder bei der Genehmigungsbehörde der LNVG beantragt werden. Das Verkehrsunternehmen muss die Dienst- und Umlaufplanung ändern und die Änderungen müssen öffentlich kommuniziert werden. Je nach Umfang einer Änderung kann dies ein paar Wochen dauern.
Wie wird der Schülerverkehr geplant?
Schülerverkehre werden in der Regel so geplant, dass sie im Gesamtkonzept integriert sind. In den Flächen-Landkreisen gibt es natürlich zahlreiche Fahrten, die nur in den Schulzeiten gefahren werden, in den Ferien hingegen nicht. Diese Fahrten sind dann zwar Schülerverkehre, sie können aber trotzdem von jedem anderen Fahrgast genutzt werden. Schulen und Landkreise wissen, woher Schülerinnen und Schüler kommen. Diese Informationen gehen an die Verkehrsunternehmen, die wiederum auf dieser Grundlage einen Fahrplan für die Schulfahrten erstellen. Das wird also zwischen den Schulen, dem Träger der Schülerbeförderung (in dem Fall der Landkreis) und den Verkehrsunternehmen abgestimmt. Die Schulen bekommen vor jedem neuen Schuljahr die Informationen über die neuen Fahrpläne von den Verkehrsunternehmen, die wiederum an die Schüler und Eltern weitergegeben werden müssen. Zu Beginn eines jeden Schuljahres kommt es zu kleineren und größeren Anpassungen, weil niemals alle Eventualitäten zuvor überschaubar sind. Wo immer es geht, werden Probleme schnellstmöglich behoben.
Ob gerade zu Beginn dieses Schuljahres die Schülerbeförderung weitgehend klappt, hängt von vielen Bedingungen ab, die vor allem mit der Corona-Krise zu tun haben.
Fragen und Antworten (FAQ) Teil: "Auskunft – Fragen - Anmeldung"
Wo bekomme ich Online Auskünfte zum Fahrplan?
Über die Fahrplanauskunft auf www.vrb-online.de oder die „VRB Bus und Bahn“ App kann man mit der Eingabe der Start- und Zielhaltestelle sowie der Abfahrts- oder Ankunftszeit eine passende Verbindung finden.
Alle Fahrpläne unserer Verbundpartner in der Region Braunschweig sind hier zu finden: https://www.regionalverband-braunschweig.de/oepnv-und-mobilitaet/fahrplaene/bus-und-tram/.
Was ist ein „ALF“?
„ALF“ bedeutet „Anruf-Linien-Fahrt“. Die Fahrten erfolgen mit einem Taxi oder Kleinbus wie ein regulärer Bus nach Fahrplan und festem Linienweg. In den Linienfahrplänen sind diese Fahrten jeweils unter den Fahrtnummern mit „ALF“ gekennzeichnet. ALF werden vor allem in nachfrageschwachen Zeiten und auf wenig genutzten Relationen eingesetzt, um mit einem Bus nicht „heiße Luft“ zu befördern. Diese Fahrten müssen zuvor angemeldet werden. Das hat es im Landkreis Goslar vor der Umstellung auf das jetzige Konzept auch schon gegeben. Jetzt sind die ALF aufgrund geringer Nachfragen in einigen Bereichen ausgeweitet worden.
Was ist ein „KB“?
Einige Fahrten, z. B. spät abends, werden mit einem Kleinbus, kurz "KB" durchgeführt. Die kleineren Fahrzeuge werden in Zeiten eingesetzt, zu denen die Nachfrage gering ist und ein großer Linienbus nicht notwendig ist. Kleinbusse verbrauchen weniger Sprit, sind damit kostengünstiger und schonen das Klima und die Umwelt
Wie funktioniert die Fahrtbuchung über das Internet oder die App?
Über die Fahrplanauskunft auf www.vrb-online.de oder die „VRB Bus und Bahn“ App kann jeder mit der Eingabe der Start- und Zielhaltestelle sowie der Abfahrts- oder Ankunftszeit sich eine passende Verbindung suchen.
Ziel ist, dass für Fahrtvorschläge, bei denen eine vorherige Buchung erforderlich ist, direkt über einen angezeigten Link gebucht werden kann.
Warum muss man Fahrten vorher bestellen?
Um insgesamt mehr Fahrten anzubieten und zugleich das Klima und die Umwelt zu schonen, ergänzen wir unser Fahrangebot auf schwächer nachgefragten Linien um sogenannte bedarfsorientierte Verkehre in Form von Anruf-Linien-Fahrten - kurz ALF. ALF kommen immer genau dann zum Einsatz, wenn sie gebraucht werden.
Wie und wo kann ich eine ALF anmelden?
Wer eine ALF in Anspruch nehmen möchte, meldet die Fahrt mindestens eine Stunde vor Abfahrt an. Dazu gibt es diese Möglichkeiten:
- Die elektronische Fahrplanauskunft auf der VRB Homepage www.vrb-online.de
- Telefonisch beim jeweiligen Verkehrsunternehmen
Künftig soll dies über die neue "VRB Bus und Bahn"-App möglich sein.
Zur Anmeldung sind folgende Angaben notwendig:
- Name
- Tag und Uhrzeit des Fahrtwunsches
- die Start- und Zielhaltestelle
- Anzahl der Personen
Warum ist die Voranmeldezeit so lang und unflexibel?
Viele Fahrten werden beispielsweise mit einem Taxi von einem Partnerbetrieb durchgeführt. Die Voranmeldezeit von 60 Minuten wird benötigt, um die gebuchte Fahrt rechtzeitig einplanen zu können. Denn ggf. muss das vorhandene Fahrzeug noch eine andere Fahrt beenden um danach wieder rechtzeitig an der nächsten Haltestelle zu sein.
Warum muss man bei Bestellung der Hinfahrt auch schon die Rückfahrt bestellen?
Diese Angabe ist freiwillig und nur ein Service der Buchungszentrale. Soweit man einschätzen kann bzw. es genau weiß, zu welcher Zeit man die Rückfahrt antreten wird, kann die Buchung bereits berücksichtigt werden. Eine spätere Buchung kann auch "von unterwegs aus" eine Stunde vor Abfahrt erfolgen. Auch kann es natürlich vorkommen, dass man gar keine Rückfahrt braucht, wenn man z. B. von einem Bekannten mitgenommen wird oder vom Bahnhof aus verreist.
Kann ich eine Anruflinienfahrt dauerhaft buchen?
Ja! Wenn man z. B. Montag – Freitag immer zur gleichen Zeit die gleichen Fahrten zur Arbeit und nach Hause nutzt, kann die Buchungszentrale eine dauerhafte Buchung hinterlegen. Bei Nichtantritt, z. B. im Urlaub, sagen Sie bitte Bescheid, dann wird die Buchung in dieser Zeit ausgesetzt.
Kostet eine Anruf-Linien-Fahrt mehr als mit dem normalen Linienbus?
Nein. Für die ALF gilt der reguläre Tarif des VRB ohne Aufpreis.
Wohin kann ich mich mit Fragen oder Beschwerden wenden?
Fragen oder Beschwerden werden von ‚Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Servicecenter unter der Rufnummer 05321 518278-0 beantwortet bzw. aufgenommen und geprüft.
Oder per E-Mail an info@ harzbus-goslarde.
Im HarzBus-Servicecenter am Hotel "Der Achtermann" in Goslar stehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Montag bis Freitag, 7.30 - 12.00 Uhr und 12.30 - 16.00 Uhr zur Verfügung und beantworten Fragen persönlich.
Wir möchten mit einer größeren Gruppe den Linienverkehr nutzen. Ist das bei Anruf-Linien-Fahrten (ALF) oder bei Fahrten mit Kleinbussen (KB) möglich?
Gruppen werden gebeten, sich für Anruf-Linien-Fahrten oder Fahrten die mit einem Kleinbus erfolgen, mindestens 3 Tage vorher anzumelden.
Müssen Gruppenreisen auch bei regulären Linienfahrten vorher angemeldet werden?
Ja, Gruppenreisen sollten in jedem Fall beim Verkehrsunternehmen angemeldet werden, wenn eine größere Gruppe z. B. als Schulklasse unterwegs ist. Da gleichzeitig immer auch mehrere Reisegruppen unterwegs sein könnten, empfiehlt es sich, auch kleinere Gruppen anzumelden. Wenn Gruppen mitfahren, reicht der Platz ggf. nicht für alle Fahrgäste aus. Bei einer Anmeldung kann das Busunternehmen ein größeres oder zusätzliches Fahrzeug einsetzen. So endet die geplante Gruppenreise nicht in einer Enttäuschung und andere Fahrgäste kommen auch noch mit.
Fragen und Antworten (FAQ) "Tarifinformationen"
Ist mein Ticket auch in der Regionalbahn gültig?
Ja. Alle ÖPNV-Verkehrsangebote im Bereich des Regionalverbandes Großraum Braunschweig können mit dem einheitlichen Fahrscheinangebot des Verbundtarifs Region Braunschweig genutzt werden Das heißt, dass für eine Gesamtwegekette z. B. von Clausthal-Zellerfeld nach Braunschweig nur ein Fahrschein benötigt wird, der sowohl die Fahrt mit dem RegioBus nach Goslar, die Fahrt mit dem Zug von Goslar nach Braunschweig, unabhängig davon, ob über Vienenburg/Wolfenbüttel oder über Salzgitter-Ringelheim/Salzgitter-Bad nach Braunschweig gefahren wird. Und auch die Fahrt innerhalb Braunschweigs mit Stadtbahn und Bus ist mit diesem Fahrschein möglich. Und natürlich gelten diese Fahrscheine auch für die Bedarfsverkehre im Landkreis Goslar.
Gibt es ein Kurzstreckenticket?
Das Tarifsystem des Verbundtarifs Region Braunschweig ist sehr übersichtlich und leicht verständlich. Diese Klarheit und Übersichtlichkeit hat aber auch Nachteile. Und die bestehen in den Übergängen zwischen zwei Preisstufen, insbesondere im Übergang von der Preisstufe 1 zur Preisstufe 2. Das ist der Fall, wenn man eine Tarifgrenze (Gemeindegrenze) überschreitet, wie z. B. von Astfeld nach Goslar. Sie müssen in diesen Fällen für eine relativ kurze Fahrt einen relativ hohen Fahrpreis entrichten.
Ab 01.01.2021 wird das Kurzstreckenticket eingeführt, um Fahrten, die nur über wenige Haltestellen führen, günstiger und damit für die Fahrgäste interessanter zu machen.
Muss ich vor Fahrtantritt ein Ticket haben?
Das ist in Nahverkehrszügen anders als bei Bus und Straßenbahn.
In den Nahverkehrszügen können Sie keine Fahrscheine kaufen oder entwerten. Bei der Reise mit Nahverkehrszügen müssen Sie also vor Antritt der Fahrt einen gültigen Fahrschein haben, und der muss auch an einem Entwerter abgestempelt sein. Wenn Sie Ihre Fahrt schon mit einem Bus oder einer Straßenbahn begonnen und einen gültigen Fahrschein für die gesamte Strecke entwertet haben, können Sie unbesorgt in den Nahverkehrszug einsteigen.
Was aber sollten Sie tun, wenn Sie keine Möglichkeit haben, einen Fahrschein zu kaufen, weil weder eine Fahrkartenausgabe vorhanden oder geöffnet ist oder weil kein Fahrkartenautomat betriebsbereit ist? Oder weil Sie zwar einen Fahrschein haben, der Entwerter aber defekt ist und Sie den Fahrschein deshalb nicht entwerten konnten?
In diesen Fällen müssen Sie sich sofort und unaufgefordert beim Zugbegleiter melden und darauf hinweisen, dass Sie aus den genannten Gründen keine Gelegenheit hatten, einen Fahrschein zu kaufen und/oder zu entwerten.
In Bus und Straßenbahn können Sie Fahrkarten kaufen. Einzelfahrscheine sind grundsätzlich beim Verkauf im Fahrzeug schon entwertet. Bei Mehrfahrtenkarten ist das z. B. nicht der Fall, diese müssen Sie spätestens bei Antritt der Fahrt an einem Entwerter abstempeln. Wenn Sie nicht sicher sind, was zu tun ist, fragen Sie bitte das Fahrpersonal. Denn es ist ärgerlich, wenn Sie einen Fahrschein haben, ihn aber nicht entwertet haben; Sie werden dann wie jeder „Schwarzfahrer“ behandelt und müssen ein erhöhtes Beförderungsentgelt entrichten. Und nur, wenn Sie einen gültigen Fahrschein hatten, ihn bei der Prüfung aber nicht vorlegen konnten, ermäßigt sich das erhöhte Beförderungsentgelt, wenn Sie innerhalb einer Woche nachweisen können, dass Sie zum Zeitpunkt der Feststellung Inhaber eines gültigen Fahrscheins waren.
Welche Tickets werden im Bus, in der Straßenbahn verkauft?
Hier gibt es Unterschiede zwischen den Verkehrsunternehmen:
Bei den meisten Unternehmen erhalten Sie in Bus und Straßenbahn fast das gesamte Fahrscheinsortiment (bis auf Abokarten oder Schülersammelzeitkarten). Bei manchen Unternehmen werden aus betrieblichen Gründen nur Teile des Sortiments ausgegeben.
Wenn Sie regelmäßig oder auch nur ab und zu mit Bus, Straßenbahn und Bahn fahren, ist der Kauf einer Mehrfahrtenkarte (10er-Karte) die beste Lösung. Sie müssen die Karten zwar vorab bezahlen, haben diese dafür immer dabei und können jederzeit Bus und Bahn nutzen. Preiserhöhungen sind für Sie auch kein Thema, denn die Mehrfahrkarten bleiben auch nach einer Preiserhöhung gültig. Und Sie können Mehrfahrtenkarten, die Sie in „Ihrer“ Stadt oder Gemeinde gekauft haben, auch in anderen Städten oder Gemeinden nutzen. Wenn Sie also z. B. in Gifhorn Mehrfahrtenkarten der Preisstufe 1 oder 2 gekauft haben, können Sie damit z. B. auch in Wolfenbüttel fahren bzw. mit der Preisstufe 2 von Wolfenbüttel nach Braunschweig und im Braunschweiger Stadtverkehr.
Wo bekommt man Tickets im Vorverkauf?
Es gibt Informationsbüros der Verkehrsunternehmen, Fahrkartenausgaben der Eisenbahnverkehrsunternehmen und zahlreiche Vorverkaufsstellen.
Auf der Internetseite des Verbundtarifs Region Braunschweig finden Sie eine Übersicht aller Vorverkaufsstellen: www.vrb-online.de/fahrkarten/verkaufsstellen.html
Außerdem finden Sie an allen Bahnhöfen und Bahnhaltepunkten Fahrkartenautomaten.
Was ist HATIX?
HATIX ist ein Ticket für Urlauber im Harz. In den Landkreisen Goslar, Göttingen, Harz und Mansfeld-Südharz können Urlauber mit der Gästekarte kostenlos alle Verkehrsmittel im Harz nutzen. Im Ostharz gibt es dieses Angebot bereits seit einigen Jahren, im Westharz ist es zum Beginn dieses Jahres eingeführt worden. In einer Pilotphase über drei Jahre soll das Angebot getestet werden. Urlauber bekommen die Gästekarte in den Hotels und Unterkünften.