Zugverkehr im Halbstundentakt zwischen Braunschweig und Wolfsburg • Zweites Gleis schafft mehr Kapazität und Qualität für eine starke Schiene in Niedersachsen • 39 Kilometer Schienen und 32.000 Schwellen verlegt • 300 neue Oberleitungsmasten • Bund, Land, Regionalverband und Bahn investieren rund 190 Millionen Euro für den Ausbau.
Zwischen Braunschweig und Wolfsburg können Züge ab sofort häufiger fahren. Statt bisher im Stundentakt, rollen Regionalzüge jetzt alle dreißig Minuten. Die neue Infrastruktur wird auch die Pünktlichkeit verbessern. Fahrgäste profitieren von einer höheren Zuverlässigkeit, weil Züge einander überholen können und so weniger Verspätungen entstehen. Darüber hinaus ermöglicht der Ausbau zwischen den beiden Industriestandorten Braunschweig und Wolfsburg mehr Güterverkehr auf der
umweltfreundlichen Schiene.
Gemeinsam haben der Bund, das Land Niedersachsen, der Regionalverband Großraum Braunschweig (RGB) und die DB rund 190 Millionen Euro in das Ausbauprojekt investiert. Die darin enthaltenen Mehrkosten von 40 Millionen Euro übernehmen Bund, Land und der RGB.
Berthold Huber, DB-Infrastrukturvorstand: „Der Ausbau der Weddeler Schleife ist ein wichtiger Baustein unserer Strategie der Starken Schiene. Ab sofort rollen die Züge im Nahverkehr jede halbe Stunde zwischen Braunschweig und Wolfsburg. Das ist erlebbare Verkehrswende und hochattraktiv für die Pendler:innen, die damit eine gute Alternative zum Auto haben. Das zweite Gleis sorgt außerdem für einen stabileren Fahrplan und mehr Qualität für unsere Fahrgäste.“
Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr: „Mit der Weddeler Schleife geht das erste Deutschlandtakt-Ausbauvorhaben in Rekordzeit in Betrieb. Das sorgt nicht nur für ein attraktiveres Angebot mit mehr Möglichkeiten im Personenverkehr – es stärkt auch die deutsche und europäische Wirtschaft. Es wurde eine leistungsfähige Umfahrung für den Knoten Hannover geschaffen, womit eine weitere Engstelle beseitigt, das Netz zuverlässiger und der Verkehr insgesamt pünktlicher wird.“
Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung: „Mit der heutigen Inbetriebnahme lassen wir das eingleisige Nadelöhr auf der Bahnstrecke zwischen Braunschweig und Wolfsburg hinter uns. Der zweigleisige Ausbau hat für den Personennah- und Fernverkehr eine ebenso wichtige Bedeutung wie für den Güterverkehr: Er zeigt, dass Bund und Land dem Ziel, die Fahrtgastzahlen bis 2030 zu verdoppeln, tatsächlich einen Schritt näherkommen. Mit diesem Großprojekt leisten wir also einen wichtigen klimapolitischen Beitrag und stärken zugleich den Schienenverkehr in der Region Braunschweig und ganz Niedersachsen.“
Detlef Tanke, Verbandsvorsitzender des Regionalverbands Großraum Braunschweig: „Ein Halbstundentakt zwischen den wichtigen Großstädten unserer Region, Braunschweig und Wolfsburg, ist endlich Realität geworden. Es ist das größte und teuerste Projekt unseres Verbandes, aber auch eines der wichtigsten. Dieser Meilenstein ist Beweis für unseren langen Atem und dass Zusammenarbeit
und gegenseitige Unterstützung Früchte tragen. Wir sind davon überzeugt, dass zahlreiche Fahrgäste vom Individualverkehr auf den ÖPNV umsteigen.“
Die sogenannte Weddeler Schleife erstreckt sich zwischen Weddel und Fallersleben auf rund 20 Kilometern. Seit dem Start der Bauarbeiten für das zweite Gleis im Oktober 2021 hat die DB fast 39 Kilometer Schienen und 32.000 Schwellen verlegt sowie 300 neue Oberleitungsmasten aufgestellt und drei Stellwerke erneuert. 1998 war das erste Gleis in Betrieb gegangen.
Der verdichtete Fahrplan steigert die Kapazität auf der Strecke, Fahrgäste können flexibler reisen und die allgemeine Qualität des Nah- und Fernverkehrs in der gesamten Region verbessert sich. Der zweigleisige Ausbau der Weddeler Schleife zählt zu den ersten Projekten zur Umsetzung des Zielfahrplans Deutschlandtakt in Niedersachsen.